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Der letzte Versuch?

Geschichte 2

Wohngruppe 4

Ich bin eine Frau und werde bald 50 Jahre alt. Da ich sehr klein bin und nicht reden kann, griff ich früher zu allen Mitteln, um gesehen und gehört zu werden. Viele Jahre lebte ich in der Psychiatrie. Um dort beachtet zu werden, musste ich mir mächtig was einfallen lassen.
Mich konnte keiner leiden, aber doch mussten die sich rund um die Uhr mit mir beschäftigen. Und wenn ich dann genügend für mein schlechtes Verhalten getadelt wurde, belohnten die mich mit einer warmen Dusche. Mein Beschmieren mit Kot als Taktik ging auf. Also gönnte ich mir das mehrmals am Tag, ist ja klar. Endlich ausgiebig und warm Duschen-endlich Zuwendung!
Dann, nach dem Fall der Mauer und dem Beginn eines neuen Projektes, lernte ich einen der ersten Zivildienstleistenden kennen. Der sprach kaum und beachtete mich wenig. Ich probierte alle Register zu ziehen. Aber nichts, er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn er mal mit mir sprach dann leise, gelassen, ruhig und streng. Das kannte ich aus der Vergangenheit nicht. Ich versuchte mich etwas besser zu benehmen, um mehr beachtet zu werden - natürlich nur bei IHM hi,hi. Irgendwann redeten die dann von leben lernen und Umzug in ein anderes Haus. Ich sollte nicht mit, weil sich alle vor mir ekelten, nicht förderfähig sei und so… Meine neue Eroberung setzte sich aber für mich ein. Er wollte es auf einen letzten Versuch für ein normales Leben ankommen lassen - ich sollte das Leben lernen.
Und er schaffte es mich mitzunehmen. Mir war das egal. IHN betete ich an und ich wollte sehr wohl bei IHM bleiben. Aber den anderen Mitarbeitern und besonders den Mitarbeiterinnen machte ich das Arbeiten zur Hölle. Das war lustig wie die sich ständig über mich ärgerten.
Nur, dass die neuerdings so viel Zeit hatten für Ausflüge und das immer mit den anderen Bewohnern - das war sehr ärgerlich. Die nahmen mich einfach nicht mit wegen meinem Verhalten.
Dann kamen die auch noch auf den Trichter mich völlig zu ignorieren und merkwürdig mit mir umzugehen. Die ekelten sich nicht mehr und duschen durfte ich nur noch wenn ich mich benahm. Man war ich sauer!
Ich brauchte glatt eine Pause.
Und dann begann etwas Merkwürdiges. Nach und nach freuten sich immer mehr Mitarbeiter wenn sie mich sahen und nahmen mich auf Ausflüge mit. Das war ja mal ein ganz neues Gefühl.
Heute kann ich nach kleineren Rückfällen sagen, alle MitarbeiterInnen scheinen mich zu mögen, beachten mich und nehmen mich überall hin mit. Obwohl, die Weiber kann ich einfach nicht ausstehen. Aber die Männer, also die Männer sind so schön leise, gelassen, ruhig und streng.
Hach ja…. „ER“ betreut mich immer noch und wenn ich reden könnte, würde ich ihm sagen: „Der letzte Versuch/ meine Chance war nicht die Farbe Braun (Kotschmieren) sondern die Farbe Lila (Synonym: der letzte Versuch) und hat sich für mich ja sooooooo gelohnt. Und nur du hast es gewusst“!

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Besuch des Bezirksbürgermeisters bei leben lernen

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Am 01. November besuchte der Lichtenberger Bezirksbürgermeister, Martin Schäfer unsere Wohngruppen und den Beschäftigungs- und Förderbereich am Standort Herzbergstraße. Begleitet wurde er dabei von Daniela Kaup, der Bezirksbeauftragten für Menschen mit Behinderungen. Nach der Begrüßung durch unsere Geschäftsführerin Katja Liebal, führte Jessica Rudloff, die Einrichtungsleitung am Standort, die Gäste durch Wohngruppen im Haus 17 ...

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